The Uranium, which was dropped on Hiroshima

The painting shows the amount or #Uranium235, which was placed on a table in Los Alamos in 1945 to exactly prove the estimated critical mass of the load that was packed into “Little Boy”, which was the prosaic name of the Bomb, which was dropped on #Hiroshima 75 years ago. In the background you see instruments and in the foreground the mechanism is visible, which could add tiny little pieces of the heavy metal to get the last one out again of the mass immediately, when it becomes hot and short before the radiation made the block shine blue. To us this experiment alone seems hair-rising. However how do we feel imagining, what happened during the explosion in Hiroshima Aug. 6, 1945?

illustration after a photograph taken in Los Alamos, the nuclear testsite, in 1945. It shows the mass of Uranium 235 short before it was prooven to become critical.

Excerpt from my book “Vorsicht bei Fett”, Übersehenes bei Beuys, ConferencePoint Verlag, Hamburg und Berlin  2016
ISBN 978-3-936406-55-9  

Exzerpt eines Ausschnitts über die Aktion „Vakuum <–> Masse“ von Joseph Beuys 1968

Among other issues, that were overseen in Beuys work, I reflected the lack of themes concerning the atomic threat and came to the conclusion that the use of some of the pieces of fat metaphorically represented the uranium and other nuclear fuels. For those who were educated in physics of conventional energy, the character of nuclear power was hard to understand. Also the scale of the nuclear industry was hard to imagine. For a German, born in 1921 it probably seemed absurd, that two factories of a scale that never was seen before were required (in Hanford and Oak Ridge) to get a spoonful of uraniumhydid in a concentration of 15 percent uranium235 per day. (To get an idea of the scale of work you have to realize, that for the construction of the plant in Hanford alone 45.000 workers had to be hired.)

Eine Performance in Zeiten der Epidemie fotografieren

Am 30. Mai 2020 lud Ilka Theurich zur atelier:performance #27 von Sigtryggur Berg Sigmarsson in ihr Studio in Hannover ein.

Coronabedingt finden alle Veranstaltungen dieser Serie 1:1 mit nur einem Zuschauer statt und dieses Mal fiel die Wahl auf mich. Ich wählte die Fotografie mit einer digitalen Spiegelreflexkamera zur Dokumentation. Als Objektive verwendete ich ein Weitwinkel- und ein Telezoom (24-80 mm und 100-240 mm) von Zuiko.

Mit Sigtryggur traf ich einen Zeichner und experimentellen Musiker, von dem ich bisher nur you-tube-Videos gesehen hatte. In den ersten zwei Teilen des Programms mit ghostriders und das ist keine Musik begegnete mir ein bis zur Ekstase singender und in der Art eines Dirigenten agierender Mann. Dass er nicht auf einer Bühne stand, sondern wir uns auf einer Ebene – auf dem Estrich eines Studios – begegneten, ließ nie das Gefühl von Musiktheater aufkommen. Ich spürte also nicht den Druck eine Kluft wie z.B. die zwischen Bühne und Zuschauerbereich überbrücken zu müssen. Dafür musste ich teilweise auf die Knie, um die Kamera in die Körpermitte des Performers zu bringen.

Sigmarsson, das ist keine Musik, Performance, 2020, foto: johnicon, VG Bild-Kunst, Bonn 2020

Vor mir agierte ein bildender Künstler seine ganz eigene Faszination an den darstellenden Künsten aus. Sie erlaubte ihm, die Exaltiertheit von Stimmen und Gesten frei zu interpretieren. Das war nicht der Alltag von Bühnenkünstlern, sondern Sigtryggur Berg Sigmarsson. Ich hatte ihn hier in dieser besonderen Situation als ein Modell im Studio vor der Kamera und konnte die Spannung zwischen der Bühnen- und Studiosituation nutzen, um seine Interpretationen der verschiedenen Genre durch Übersteigerung von Gesten und Körpersprache bis hin zur Parodie besser zu verstehen.

Sigmarsson, das ist keine Musik, Performance, 2020, foto: johnicon, VG Bild-Kunst, Bonn 2020

Nachdem ich mich auf Raum, Licht und Performer eingestellt hatte, und ich mich ganz der Aktion zuwenden konnte, lief die Arbeit trancehaft ab. Vielleicht verbrachten wir zwischen einer und zwei Stunden zusammen. (Fünf Wochen später habe ich schon mindestens doppelt so viel Zeit mit den Fotos verbracht und muss dringend schriftlich die Unmittelbarkeit des Life-Erlebens niederlegen, ehe die Standbilder das Geschehen auf eine Auswahl von Momenten zuspitzen.)

Sigmarsson, the important little man, Performance, 2020, foto: johnicon, VG Bild-Kunst, Bonn 2020

Im zweiten Teil der Session präsentierte Sigtryggur einen Stapel Pastellzeichnungen und gab sich als Darsteller verschiedener Kunstvermittler zu erkennen, indem er sich der für Künstler oft unangenehmen Aufgabe stellte, einem Publikum zu erklären, um was es auf den Bildern geht oder wer oder was dargestellt sein soll. Mit wenigen Worten wurde Blatt für Blatt und Motiv für Motiv einzeln vom Stapel genommen und charakterisiert. Ich könnte jetzt keine Details der Beschreibungen, Benennungen und Interpretationen mehr nennen. Ich sah vielmehr neben den farbigen Pastellzeichnungen, aus deren Strichgewirr sich Gesichter mit Attributen herausschälten, jeweils neben den Gesten und den Mimiken der Vermittlung. Blick, Objektiv und Gedanken blieben an den Rollen hängen, die ich dort mit jedem Blatt in leichten Varianten kurz aufscheinen sah. Ich jagte ihnen im Sportfotomodus der Kamera nach. Dabei konnte ich unter all den verschiedenen gemimten und mit Gesten angereicherten Charakteren – die Performance hieß the important little man – augenzwinkernde Künstler, charmante Museumsführer, gerissene Verkäufer, gefällige Kunstsachverständige, joviale Galeristen oder zynischen Wissenschaftler und andere Vermittlerfiguren entdecken. 

@johnicon

Dokumentation auf: https://atelierperformance.blogspot.com/2020/06/atelierperformance-27-sigtryggur-berg.html

Weitere Fotos auf Instagram: @studio.ilka.theurich und @sigtryggurberg (9.Juni)

BREMSEN in Zeiten von Covid19

Ahnen konnte ich es nicht. Die Präsentation des Katalogs BREMSEN in der 11. Kalenderwoche war die letzte öffentliche Veranstaltung, an der ich bis auf weiteres teilnehmen würde. Schon an dem Wochenende davor verdichteten sich Anzeichen, die signalisierten dass bald Schluss sein würde mit dem öffentlichen kulturellen Leben im Analogen.

Maybrit Illner hatte bei all den einsetzenden politischen und medizinischen Maßnahmen in der Corona-Krise, die mit statistischen Erkenntnissen begründet wurden, den Mut eine Philosophin in ihre Talkshow einzuladen. Als Svenja Flaßpöhler die Entschleunigung der Gesellschaft einen nützlichen Nebeneffekt der gegenwärtigen Restriktionen nannte, intervenierte die Autolobbyistin sofort massiv. Sie hatte Grund, denn tatsächlich ist es seit ein paar Tagen merklich ruhiger und man kann den Frühling mitten in der Stadt wieder riechen. Die verlangsamenden Effekte schaffen endlich Raum und Luft zum Atmen.

Aus dem Katalog B R E M S E N
Roi Vaara, Spirale (Performance), 29. August 2008, 25 min, Fotos: (c) Elke Suhr, (c) Barbara Lang

Im Einstellungsraum e.V. Kunst im Straßenverkehr (Wandsbeker Chaussee 11, 22089 Hamburg) zeigten 14 Künstler*innen Ausstellungen und Performances zum Thema BREMSEN. Das war schon 2009 und eine Spende ermöglichte das Erscheinen des Katalogs dazu gerade jetzt. Nicht überraschend, dass die Positionen heute weiterhin aktuell sind.

ISBN 978-3-948127-05-3 (Hyperzine Verlag, Hamburg) Dokumentation der einzelnen Ausstellungen und Performances: http://einstellungsraum.de/archiv_2008.html

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