Crisp Air + Performances

Do you like to breathe in crisp air + to attend performance art? You should travel to Sokolovsko, a remote health resort located in the mountains between Poland and the Czech Republic. Here the 3rd edition of the International Sokolovsko Festival of Ephemeral Art will start July 28th 2013. The actual theme is: The Air. Art For Social Purpose. To be seen are performances, action-art, happenings, video screenings, social activities, installations, site-specific works and a symposium On Breathing: Body, Society, Site. Among exhibitions of pioneering Polish performances retrospectives of –>Jerzy Bereś and ULAY will come about. Please find more information on the website: www.sokolowsko.org

Sokolovsko, former sanatorium - now a place for art, photograph by johnicon, VG-Bild-Kunst, Bonn

Sokolovsko, former sanatorium – now a place for art, photograph by johnicon, VG-Bild-Kunst, Bonn

The festival is organized by Fundacja Sztuki Wspolczesnij “In Situ”
(In Situ Contemporary Art Foundation) fundacja@insitu.pl, www.insitu.pl

One of more than 40 artists and groups this year will be Sandra Johnston (UK/IR), who I photographed at Blow! 8 – Festival in Groß-Ilsede in 2012 :

Sara Johnston at Blow! 8, Groß-Ilsede, 2012, photograph by johnicon, VG-Bild-Kunst, Bonn

Sara Johnston at Blow! 8, Groß-Ilsede, 2012, photograph by johnicon, VG-Bild-Kunst, Bonn

Elementares aus Holz

Zum Tod von Jerzy Bereś

Der polnische Künstler Jerzy Bereś ist am 25. Dez. 2012 mit 82 Jahren in Krakau gestorben.

Jerzy Beres, Foto: johnicon, VG-Bild-Kunst, Bonn

Jerzy Beres, Foto: johnicon, VG-Bild-Kunst, Bonn

Anfänglich Holzbildhauer hat Bereś seit den 1960ern zwar weiterhin mit Holz gearbeitet aber die mimetische Bearbeitung aufgegeben, um eine eigenwillige aktionistische und symbolische Verwendung des Rohstoffs anzustreben. Besonders wirkungsvoll setzte er Holz als Material seiner Manifestationen ein.

Kristine Stiles schrieb in „out of actions“ über seine Aktion mit dem Titel „Manifestacja romantyczna“:

„1981 schob der Künstler einen schweren Holzkarren über den Marktplatz von Krakau und entfachte fünf Freudenfeuer, die für Hoffnung, Freiheit, Würde, Liebe und Wahrheit standen.“ (Austellungskatalog, MAK Wien, dt. Fassung 1998, S. 311) Diese Aktion wurde 2011 erneut in Krakau aufgeführt und ist als Video zu sehen: http://vimeo.com/32738510

Jerzy Bereś, Toast II, Sokolowsko. Foto: johnicon, VG-Bild-Kunst, Bonn

Jerzy Bereś, Toast II, Sokolowsko. Foto: johnicon, VG-Bild-Kunst, Bonn

Holz verkörperte in der von Bereś bevorzugten Herangehensweise wie kein zweites Material eine Synthese der vier Elemente: Feuer, Wasser, Luft und Erde. Insofern war Bereś ein Künstler, er die Bildhauerei zugunsten einer konsequenten Auseinandersetzung mit den elementarsten Eigenschaften dieses Grundstoffs menschlicher Kultur überwand.

Noch in seiner letzten Performance während der zweiten Edition des Festivals Kontexty im polnischen Sokolowsko im August 2012 lancierte er eine aktuelle Botschaft mit einer Arbeit. Der 82-jährige schrieb mit blauer Farbe „TOAST II“, SOKOŁOWSKO und das Datum in die gespaltenen Flächen beider Hälften eines Stück Baumstamms und band sie mit seinem blauen Stirnband zusammen, das – wie er eingangs der Performance verlautbarte – für das vereinte Europa steht. In die Geste des Zusammenfügens bezog er das Publikum mit einer Runde Wodka ein. Für viele war es ein Abschiedstoast auf den wichtigen Protagonisten der Polnischen Performance-Kunst. Seinem Werk wird während Kontexty III vom 28.07. – 1.08.2013 eine Ausstellung gewidmet.

Jerzy Bereś, Toast II, Sokolowsko. Foto: johnicon, VG-Bild-Kunst, Bonn

Jerzy Bereś, Toast II, Sokolowsko. Foto: johnicon, VG-Bild-Kunst, Bonn

Symbolon

In der griechischen Antike diente das Symbolon Boten als Ausweis, den sie mitführten, um den Empfänger vor einer irreführenden Botschaft zu schützen. Die antiken Boten trugen dazu eine Hälfte einer zuvor zerbrochenen Münze und passten zum Zeichen ihrer Legitimation die abgebrochene Hälfte dieser Münze (das Symbolon) in die andere Hälfte des ursprünglich zusammengehörigen Stücks. Heute ist das Symbol ein zentraler Begriff, der eine unserer vornehmsten kulturellen Tätigkeiten bezeichnet: das Benennen von Dingen und Umständen, also das Zusammenfügen von Anschauung und Bedeutung.