Zeitmessung mit Toilettenpapier in Krisenzeiten

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Was hilft in der Isolation? Was beruhigt nach Alpträumen? Was hilft den Alltag zu meistern? Klopapier scheint das griffbereite Mittel der Wahl. Es beurkundet den täglichen Stoffwechsel durch das was daran hängen bleibt. Jedes Blatt bestätigt die geleistete Verbrennung von Energie und die Existenz.
Das abgebildete Werk ist eine Collage aus den Pappkernen der Klorollen, die in den 1990er Jahren verbraucht wurden, als uns die Kriege auf dem Balkan beunruhigten.

johnicon: Pappe auf Pappe, ca. 1992, 122×162 cm, VG-Bild-Kunst, Bonn 2020

Let time pass away in times of covid19 and other crisis

What helps in isolation? What is it that calms down cries during nightmares, which we have forgotten after waking up? What structures the hours, days and weeks? While time runs the sheets of toilet paper are our receipts. We have something in our hand, which gives security to us in uncertain times.
As an artist I used the cardboard-rolls of toilet paper for my paper-art. It was during the civil war in Rumania and the wars in the Balkans in the 1990s. Now toilet paper becomes actual again and I begin to understand its function as a time-fetish much better.

Der Schwanendreher auf dem Feld oder in der Küche?

über ein Concerto von Paul Hindemith

Am 17. Juli 2019 brachte der NDR-Kultur ein Gespräch mit der Musikerin Tabea Zimmermann, die unter anderem das mit ihr eingespielte Viola-Concerto „Der Schwanendreher“ von Paul Hindemith vorstellte.[1] Ein wunderbares sommerlich klingendes Musikstück war zu hören und es wurde über den Ursprung des Titels gerätselt. Auf mich wirkte es befremdlich, als von Köchen die Rede war, die einen gebratenen Schwan am Spieß drehen, so dass ich mich fragen musste, ob die Interpretin sich ernsthaft eine Beziehung zwischen diesem vorwiegend leicht und beschwingt klingenden Stück und einer mit Bratenschwaden erfüllten Küche vorstellen wollte.

Heu in Schwanen auf der gemähten Wiese

Ich hatte dabei eher das Bild einer frühsommerlichen Wiese mit duftendem Heu vor Augen und Nase, in dem – wie das zu Zeiten Hindemiths noch der Fall war – ein Dutzend Bauern und Helfer dabei waren, das noch nicht vollständig getrocknete Gras am Abend zu schwanen, um es vor nächtlichem Tau oder einem herannahenden Regenschauer zu schützen. War auch am nächsten Tag noch Regen zu erwarten, wurden die Schwanen gedreht oder gewendet, damit sich zwischen dem unten liegenden Schnitt und der Wiese Schimmel kein bilden konnte. Erst wenn das Heu trocken genug war, wurde es zu Haufen gestapelt, bis man es in die Scheune bringen konnte.

Zeitgenössische Schwanen von Stroh mit Erntemaschinen hergestellt, Foto: Gudrun Nehlsen

Eine Besonderheit dieser Schwanen ist auch ihre Parallelität, die einem Komponisten von weitem wie Notenlinien erscheinen können, zwischen denen die Bauern und Feldarbeiter bei ihren Aktivitäten mit Forken und Rechen wie bewegliche Noten unterwegs sind. Dazu kommen Vögel, die zwischen den gedrehten Schwanen aufgescheuchte Insekten und Spinnen finden.

https://www.youtube.com/watch?v=wPgmUji_bBM (mit Noten)

Das Concerto legt auch nahe, dass Hindemith den Weg zum Feld, die Pausen, herannahende Regenschauer, aufziehende Gewitter und die unterschiedlichen Arbeitstempi als Inspirationsquelle verstand. Dazu kommen einzelne, die das zu dicken Gespinsten zusammengeworfene Heu mit ihren Gabeln aufspießen und die Fracht geschultert zusammentragen oder sie später bei der Ernte auf dem Wagen verladen.

[1] NDR Kultur – Klassik à la carte – 17.07.2019 13:00 Uhr im Gespräch mit Margarete Zander
nachzuhören auf: https://www.ndr.de/ndrkultur/Tabea-Zimmermann-gibt-Meisterkurs-und-Konzerte,audio536188.html

 

Das erste Buch, das es auch als Hocker gibt.

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Hockerturm aus drei Varianten, Tower of stools from variant 1 to 3, copyright by johnicon, VG Bild-Kunst 2017

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Kolleginnen und Kollegen,

„Vorsicht bei Fett!“ (ISBN 978-3-936406-55-9) ist das erste Buch, das es auch als Hocker gibt. Aus den Typoskripten und Korrekturfahnen eigenhändig geleimt ist die große Version sogar tragfähig. Die kleineren können als Tischhocker oder Buchablage benutzt werden. Alle drei Varianten ziehen Blicke auf sich und sind Ausstellungsstücke, denn sie fallen wegen der unterschiedlichen Papiere auch als Auflagenobjekt unterschiedlich aus.

Genau die richtige Überraschung! Perfekt als Geschenk! In drei Größen!
Klein:  H ~ 5cm, Ø ~6cm für 55€
Mittel: H ~16cm, Ø ~18cm für 95€
Groß: H ~30 cm, Ø ~30 cm) für 180€

Das Buch gibt es bei jeder Bestellung für 12€ dazu.

Titelblatt und Klappentext, johnicon, VG Bild-Kunst, Bonn 2016

Von jeder Größe sind aktuell jeweils zwei Exemplare vorrätig!
Daher am besten sofort bei mir reservieren 0170-4321065 und abholen.
Selbstverständlich ist auch eine Anlieferung gegen Vorkasse und mit Rechnung möglich. Dann beträgt die Verpackungs- und Portopauschale im Inland für den kleinen 10€ und bei anderen Größen 15€.

Bei der Bestellung aller drei Größen für 300€  entfällt die Lieferpauschale.

Allen Lesern des Blogs eine schöne Adventszeit wünscht

Johannes

The first book that is designed as a stool

Dear friends and collegues,

„Vorsicht bei Fett!“ (ISBN 978-3-936406-55-9) is the first book that is designed as a stool also. It is manufactured from typescript pages by myself. On the big one you can even sit. It is delivered in three versions in small editions of 10, eight and five. Each one is different as I use the original typed script with marks and writings.

The perfect surprise-present:

small:  H ~ 5cm, Ø ~6 cm for 55€
middle: H ~16cm, Ø ~18cm for 95€
big: H ~30 cm, Ø ~30 cm) for 180€

You get a book with it for only 12€  instead of 18€

Reservations  0049170-4321065

Handling and shipping is: for the small stool 15€ within EU, 40€ non EU, and 65€ Overseas;
Big and Middle 30€ (EU), non-EU 40, Overseas and 65€ extra.

You have to pay in advance!

All readers and friends of my blog have a nice Advent and happy holydays!

Johannes