Im Spiel: Utopie

Burmester + Feigl durchstreifen derzeit das Feld der Magie und suchen nach Gesten, Methoden und Verkörperungen. Augenblicklich arbeiten sie in den Sophiensälen an den Folgerungen aus ihrer Erkundungen, die mit anderen Stücken vom 19. – 27. November unter dem Motto STRANGE MAGIC über die Bühne gehen. Sicher fallen einem sofort Berühmtheiten der Zauberkunst wie David Copperfield oder Harry Houdini ein, doch lassen Burmeister + Feigl sich mit ihren Gästen, darunter Zaubertrixi und Augusto Corrieri und Matthias Anton, gerade nicht allein vom Naheliegenden inspirieren. Als Performance-Künstler können sie außerdem auf die Geschichte der Performance-Art zurückgreifen, deren Protagonisten Yves Klein, STELARC oder Stuart Sherman (s.u.) schon eigenwillige Antworten auf die Herausforderungen vorgelegt haben, denen sich auch die Magier stellen.

Feigl + Burmester am 11.10.13 in den Sophiensälen, Foto: johnicon VG Bild-Kunst 2013

Feigl + Burmester am 11.10.13 in den Sophiensälen, Foto: johnicon VG Bild-Kunst 2013

Das Spiel der Hände des Künstlerduos – aufgenommen während der Proben – lässt bereits ahnen, was sich alles auf dem Feld der Performancekunst hervorzaubern lässt. Wer wissen will, ob sich hinter den Händen Tauben, Mäuse, Asse oder Bälle verbergen, muss nicht mehr lange warten und sollte sich für einen der Abende eine Eintrittskarte sichern.  http://www.sophiensaele.com/

An der Quelle der Magie

Es geht um die Überwindung der Schwerkraft, von Zeit und von Raum mit weitergehenden Möglichkeiten, als sie im Zirkus oder im Varietée praktiziert werden; denn schließlich sollen doch die Grenzen, die man für natürliche hält, erweitert oder überschritten werden. Dabei denken viele zuerst an die technischen Hilfsmitteln und Installationen, die Geschwindigkeit, Licht, Spiegel etc., doch wirkt Magie nicht viel stärker im Spiel und in einer kindlichen Selbstverlorenheit weiter? Wenn für Alles zuerst technische Lösungen in Aussicht stehen, die möglichst durch ein Start-Up-Unternehmen erfolgreich vermarktet werden sollen, steht die unerschöpfliche Quelle der Utopie auf dem Spiel. Glücklicherweise sind Burmester + Feigl mit ihren Gästen weder Astronauten, noch Rennfahrer, Ingenieure oder Heilsbringer. Sie wagen sich mit ihren Performances geradewegs und mit spärlichen Hilfsmitteln an die Grenzen in uns selbst. Sie führen fort, was vor einem halben Jahr mit der Schaubude auf dem Hamburger Dom (–> hier im Blog „Als Medien noch Menschen waren“, März 2013) begann, und geben dem jungen Spross dieses Gewächses neue Nahrung.

 

Zur Attraktion von Stuart Sherman (in Kürze hier im: Künstlerverzeichnis)

Stuart Sherman war ein zurückhaltender Performer, der mit einem Koffer voller Miniaturen reiste. Er konnte sie ad hoc aus seinem Koffer hervorzaubern und auf einem Tischchen in Aktion versetzen, was zunächst an einen Taschenspieler oder Kleinkünstler erinnerte. Von diesen hatte er die sichere Hand im geschwinden Verschieben seiner wenigen und sparsam eingesetzten Objekte übernommen. Doch waren die Miniaturmöbel, Personen oder Tiere auch Kunstobjekte, die zu ständig in Veränderung begriffenen Modellen von Kunstinstallationen verschoben wurden.

Crisp Air + Performances

Do you like to breathe in crisp air + to attend performance art? You should travel to Sokolovsko, a remote health resort located in the mountains between Poland and the Czech Republic. Here the 3rd edition of the International Sokolovsko Festival of Ephemeral Art will start July 28th 2013. The actual theme is: The Air. Art For Social Purpose. To be seen are performances, action-art, happenings, video screenings, social activities, installations, site-specific works and a symposium On Breathing: Body, Society, Site. Among exhibitions of pioneering Polish performances retrospectives of –>Jerzy Bereś and ULAY will come about. Please find more information on the website: www.sokolowsko.org

Sokolovsko, former sanatorium - now a place for art, photograph by johnicon, VG-Bild-Kunst, Bonn

Sokolovsko, former sanatorium – now a place for art, photograph by johnicon, VG-Bild-Kunst, Bonn

The festival is organized by Fundacja Sztuki Wspolczesnij “In Situ”
(In Situ Contemporary Art Foundation) fundacja@insitu.pl, www.insitu.pl

One of more than 40 artists and groups this year will be Sandra Johnston (UK/IR), who I photographed at Blow! 8 – Festival in Groß-Ilsede in 2012 :

Sara Johnston at Blow! 8, Groß-Ilsede, 2012, photograph by johnicon, VG-Bild-Kunst, Bonn

Sara Johnston at Blow! 8, Groß-Ilsede, 2012, photograph by johnicon, VG-Bild-Kunst, Bonn

Testing the Wrestling Woman from New Zealand

As frequent guest in the showcase I was dragged into a quarrel with the Wrestling Woman from New Zealand. (Alexa Wilson) http://alexawilson.blogspot.de/ I made a mistake starting to discuss the Euro with her, and she does not seem to worry about losing money in Cyprus. But probably she mixed my up with an officer of the tax-police, and attacked

The Wrestling Woman photo: johnicon, VG-Bild-Kunst, Bonn

The Wrestling Woman
photo: johnicon, VG-Bild-Kunst, Bonn

me. In the beginning of that fight I was lucky and got her lifted on my shoulders until she used her secret weapon: I had the feeling that my brain was cooked. I broke down – probably by a microwave-attack – and they had me stretched on the stage. Luckily I woke up soon and today I am already able to report this to you! Come and enjoy life experience at “Aktionen // Attraktionen” during the Hamburger Dom.

Auf die Bretter der Schaubude

Als wiederkehrender Gast in der Schaubude ließ ich mich am 11. April auf einen Kampf mit der Wrestling Woman aus Neuseeland (Alexa Wilson) http://alexawilson.blogspot.de/ ein, nachdem ich den Fehler gemacht hatte, sie in eine Diskussion über den Euro zu verwickeln. Sie ließ keine Sorgenfalten erkennen, denn sie konnte offensichtlich ohne Einbußen ihr Geld aus Zypern retten. Trotzdem zog sie mich – wohl weil sie mich mit einem Beamten der Steuerfahndung verwechselte – in einen Kampf. Zunächst gelang es mir, sie auf meine Schultern zu heben, doch dann bezwang sie mich, indem sie mein Gehirn – vermutlich durch Mikrowellen – zum Kochen brachte. Ich brach auf der Stelle zusammen – doch wie ein Discount-Angebot – nur für kurze Zeit, denn heute bin ich so weit genesen, dass ich dieses Erlebnis für euch aufschreiben kann. Also, wenn ihr etwas erleben wollt: Nichts wie hin in die Schaubude „Aktionen // Attraktionen“ auf dem Hamburger Dom!